Terrarienunterschrank im Selbstbau

Es begab sich zu der Zeit, als wir nach einer kleinen Umstrukturierung unseres Wohnzimmers eine kleine, leere Ecke vorfanden. Da diese natürlich nicht ungenutzt bleiben sollte und wir bereits lange mit den nächsten Artverwandten der Axolotl liebäugelten, beschlossen wir, ein Heim für Ambystoma tigrinum zu schaffen. Informationen über die Haltungsbedingungen der Tigersalamander waren uns durch stundenlange Recherchen bereits bekannt und so ging es daran, die Ecke zu befüllen.

Dieser Artikel zeigt, wie zunächst der Unterschrank für das 100cm breite und 50cm tiefe Terrarium geschaffen wurde. Wie auch sonst geschah dies in Eigenregie, da ein fertiger Schrank nicht alle Wünsche und Anforderungen erfüllen könnte.

Zunächt jedoch musste tagelang geplant und skizziert werden, wie der neue Schrank aussehen sollte. Als dann irgendwann jegliche Sizzen einen technischen Sinn ergaben, führte uns der Weg in den Baumarkt, um alle benötigten Einzelteile zu beschaffen. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an den geduldigen Mitarbeiter des Holzzuschnitts, der auch die kleinsten Klötzchen mit einer absoluten Genauigkeit zuschnitt.

 

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Nachdem wir also alle Rohmaterialien zurecht gelegt haben, begannen wir, das grobe Rohkonstrukt zusammenzuschrauben. Die Styrodurplatten im Bild oben dienten uns dazu als Unterlage, um nicht evtl. in den Fußboden zu bohren/schrauben/sägen.

 

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So enstanden nach und nach einzelne Elemente wie hier das hintere Schrankelement…

 

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…welches hier bereits das erste Quadrat ergab und mit einer…

 

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…Querstrebe stabilisiert wurde. Dies wirkt seitlichen Bewegungen des gesamten Schranks entgegen, denn auch wenn auf diesem Schrank ausnahmsweise keine 300kg Wasser gesetzt werden, wird das Terrarium dennoch ein beachtliches Gewicht auf die Waage, oder besser auf den Schrank bringen.

Stück für Stück enstanden immer weitere Elemente, die letztendlich zu einem Gesamten zusammengesetzt wurden.

 

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Aus unseren Recherchen wussten wir, dass die Tigermolche (oder besser bekannt als Tigersalamander) wie auch unsere Axoltol kaltlebende Tiere sind. Daher machten wir uns Gedanken, wie wir das Terrarium bei heißen Sommertagen auf angenehme Temperaturen herunterkühlen können. Eine einfache Wasserkühlung wie bei den Axolotl fiel leider aufgrund des fehlenden hohen Wasseranteils aus. Daher planten wir, unter das Terrarium isolierte Schubladen anzubringen, in denen im Sommer gefrorene Kühlakkus eingeschoben werden können. Im weiteren Verlauf des Unterschranks ging es also darum, den Aufbau für die Schubladen zu errichten.

 

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Nach und nach enstanden so die einzelnen Schächte, welche mit einer bereits vorher erstellten Schublade immer wieder angepasst wurden.

 

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Die Schubladen enstanden ebenfalls aus Holz. Die Schublade selbst besteht auf einer dünnen Spanplatte, das Griffstück aus einem Stück Kantholz. Zunächst wurde das eigentliche Konstrukt der Schubladen mit Nägel zusammengesetzt und fixiert.

 

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Anschließend wurden die Winkel für das Kantholz angebracht und die Schublade mit Styropor ausgekleidet, welches mit Teppichklebeband an die Innenseiten geklebt wurde.

 

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Der Mittelsteg trennt den Platz für die zwei vorgesehenen Kühlakkumodule.

 

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Jetzt nur noch das bereits lackierte Stück Kantholz an die dafür angebrachten Winkel montieren und ein farblich passender Kunststoffgriff ermöglicht das herausziehen aus dem Unterschrank.

 

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Nach dieser kleinen Abwechslung ging es weiter mit dem eigentlichen Unterschrank.

 

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Der Aufbau für die Schubladen wurde mit den bereits fertiggestellten Schubladen geprüft und klemmende Stellen ausgebessert. Um zu verhindern, dass die Schubladen zu tief in der Schrank geschoben werden, installierten wir an den hinteren Ausgängen der Schubladenführung kleine Metallstreifen, an die die Schubladen in ihrer zukünftigen Endposition anstoßen.

 

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Daraufhin wurden alle Unebenheiten des Schranks sorgfältig geschliffen und mit Füllspachtel ausgebessert, so dass letztendlich keine Übergänge der einzelnen Holzelemente mehr zu fühlen waren.

 

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Sogleich die Holzspachtelmasse getrocknet war, wurde diese ebenfalls geschliffen, um die Oberfläche so noch glatter zu gestalten. Sind hierbei wieder neue Unebenheiten enstanden oder aufgefallen, ging dieser Prozess in die nächste Runde und wurde so mehrmals wiederholt.

Wie bei jedem Unterschrank und wie in meiner Berufsbranche üblich, darf natürlich die Technik nicht fehlen. Also montierten wir eine zusätzliche Platte als Rückwand für Steckdosen an die Seite des Unterschranks und installierten bereits die Dosen selbst.

 

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Um die Kühlung nach oben nicht zu blockieren, sägten wir mit unserer treuen Pendelhubstichsäge den Positionen der Kühlakkus entsprechende Löcher aus der Deckelplatte des Terrarienunterschranks aus.

 

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Jetzt eröffnete zum ersten Mal unsere Lackierstation am neuen Wohnort. Großzügig wurde Malerfolie ausgelegt und mit Steinen fixiert, um die ursprüngliche Farbgebung der Terrassensteine zu erhalten.

 

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Der noch natürlich gefärbte Unterschrank wurde positioniert…

 

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…und mit mehreren Lackiervorgängen „schwatt“ gemacht, passend zum restlichen Inventar.

 

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Ebenso erging es der daraufhin angeschraubten Deckelplatte.

 

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Getrocknet und ins Wohnzimmer gestellt konnten wir so zum ersten Mal unser Werk bewundern.

 

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Die Deckel der Steckdosen wurden nach der kompletten Verkabelung ebenfalls befestigt und die „Leiste“ mit den ersten Geräten wie Zeitschaltuhr und Stromzähler versehen. Später folgte noch eine Sekundenzeitschaltuhr für die Beregnungsanlage.

 

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Zu unserem Glück passten auch nach dem Lackieren die Schubladen noch perfekt in ihre Führungen und konnten so mit beispielhaft eingesetzten Akkus getestet werden.

 

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Hier zeigen sich auch die passenden Öffnungen in der Deckelplatte. Anschließend klebten wir auf die eigentliche Deckelplatte noch eine Mossgummimatte, um eventuelle Unebenheiten unter dem Glas des Terrariums, abgesehen natürlich von den Löchern, auszugleichen.

 

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In den nächsten Artikeln gehts weiter mit der Erstellung der Styroporrückwand sowie dem Aufbau des eigentlichen Terrariums selbst.