Story: Das neue Fischbecken

Die Axolotl brauchten ein neues Becken. Also warum ein neues, mittleres kaufen, wenn ich doch das 300er der Fische für die Axolotl umbauen und für die Fische ein größeres beschaffen kann?
Als diese Grundidee erstmal vorhanden war, sind schon einige Wochen des Grübelns vergangen.

Die Axolotl, die bisher in einem 96 liter Becken untergebracht waren, wollten definitiv mehr Platz. Also hat man sich im Internet umgeschaut nach einem größeren Becken. Allzugroß durfte dies jedoch auch nicht werden, da ich mich um die Holzdecke sowie den Schwimmestrich sorgte.

Nach tagelanger Forscherei bei den Statikern des Hauses sowie bei Ingeneuren im Internet wurde klar, dass eine tragende Wand pro Raummeter am Fußboden 500kg schafft.

Umgerechnet passte dies also für ein 300 Liter Becken, dass ich ja bereits besaß. Dies stand bisher im Erdgeschoss und beherbergte meine Fische.

Eines Abends, während einer Nachtschicht, fand ich im Kleinanzeigenteil der elektronischen Bucht ein unschlagbares Angebot:

ein Becken mit den Maßen 200x60x60cm (720 Liter) abzugeben für nur 50€. Bei ihm stand das wohl seit einigen Monaten wegen Umbaumaßnahmen im Garten und er wollte es loswerden. Das Schnäppchen kann man sich also nur ungern entgehen lassen.

Einfacher gesagt als getan, denn schließlich sind das nicht zu unterschätzende Dimensionen. Zum einen von der Größe, zum anderen vom Gewicht her musste also alles gründlich geplant werden. Die Fische bezogen in der Zeit eine kleine Notunterkunft in Form eines Speißfasses, da das neue Becken an genau den gleichen Platz wie das bisherige gestellt werden sollte.

Selbst die kleinen Ancistrus-Nachzuchten haben ihren Übergangsplatz gefunden:

Gefiltert wurde das Ganze über die Tage durch einen mobilen HMF-Reaktor:

Mit tatkräftiger Unterstützung ging es dann also zu einem vereinbarten Termin nach Duisburg. Zuerst zu einer Autovermietung, bei der ich mir einen Transporter mietete. Allein der Wagen kostete bereits mehr als das Glasbecken.

Dann also mit dem Mietwagen zum bisherigen Besitzer. Im Nachhinein keine dumme Idee, sich ordentlich Muskelkraft mitzunehmen, denn 1cm dickes Glas wiegt einiges. Mit viel Müh und Not das Becken in den Transporter gewuchtet kam noch ein „Unterschrank“ dazu, den uns der Vorbesitzer dazu schenkte. Dass wir den besser dort stehen lassen hätten, wurde mir erst einige Monate später bewusst.

Mit dem Transporter nach Hamminkeln, der neuen Heimatstätte des Beckens und dieses dort ausgeladen. Abgestellt auf eine vorher mit Styropor ausgelegten Fläche wurde dies auch gleich mit Wasser befüllt, um es auf Dichtigkeit zu prüfen.

Der Unterschrank, in einem optisch miserablen Zustand, musste zunächst auch erstmal bearbeitet werden. Hier der „Auslieferungszustand“:

Also ran an die optische Aufwertung:
Zuerst wurden die Türen mit schwarzer Klebefolie bezogen.

Dann bohrte ich in die Rückwand noch zusätzliche Löcher zum Durchführen von Kabeln und Schläuchen.

Zum Schluss wurde der Schrank noch mit weißer, wasserabweisender Farbe bestrichen.
Dann ging es zum Aufbau am neuen Standort. Zuerst eine Schicht Styropor zum Ausgleich des Untergrundes, darauf eine Küchenarbeitsplatte zur Lastverteilung. Das geschätzte Endgewicht von a. einer Tonne sollte nicht unterschätzt werden.

Hier zwei Bilder vom Zuschnitt der Bodenstyroporplatte:

Diese wurde dann zusammen mit der Arbeitsplatte am neuen Standort des Beckens verlegt:

Auf die Arbeitsplatte dann der fertig gestrichene „Aquarienschrank“, schon mit Klebestreifen versehen, um die Styroporplatte zu halten:

Und nun mit aufgeklebter Styroporplatte:

Mit viel Überredungskunst lies sich dann auch das (gefühlt)tonnenschwere Becken auf den Unterschrank wuchten:

Und es konnte los gehen mit der Befüllung des Bodengrundes, den ich bereits im alten 300er Becken hatte und damals für richtig Geld erworben habe.

Ein bisschen Sand, ein bisschen Wasser usw.

So sieht es heute, fertig eingerichtet aus:

Und hier zwei vom gesamten Aufbau inklusive Aufzuchtbecken um unteren Fach, falls die Hormone den Fischen zusetzen:

Fotos von einigen der Bewohner gibts hier, in diesem Album.

Wie ich bereits erwähnte, war es mehr ein Fluch, den alten „Unterschrank“ zu bearbeiten und aufzubauen. Es zeigt sich, dass dieser viel zu hoch war und nach einigen Monaten gab es plötzlich fürchterliche, knackende Geräusche, als sich in den vertikalen Tragbrettern Risse bildeten. Zudem begann sich die Auflagefläche des Beckens allmählich zu biegen. Also in einer panischen Aktion alle Schläuche ins Becken, die anderen Enden in den Garten geschmissen und abpumpen. Bis auf einen Wasserstand von 10-15cm haben wir das Becken geleert, bis ich eine Lösung für das Problem hatte. Und die hat nicht lange auf sich warten lassen. Aus Kanthölzern habe ich einen dermaßen stabilen Unterschrank gebaut, dass ich sogar 3 dieser Becken darauf stellen würde ;)

Davon wirds demnächst auch eine ausführliche Dokumentation geben.

Zudem gibts es, oder werden folgen, folgende Dokus:
– Eigenbau einer Aquariumabdeckung
– Nachträglich installierter Überlauf
– Filter- / Technikbecken im Unterschrank